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Geschichte der Fahne

Unsere Fahne

Der Chor wurde laut Protokoll am 1. Januar 1902 gegründet.
Die sieben Sangesfreunde wollten auch wie die Nachbarchöre auftreten und denen nicht nachstehen. Der Verein ist mehr als 100 Jahre danach noch aktiv und engagiert im Rahmen der Chorgemeinschaft Möckers-Wernshausen.

Als der Chor in den zwanziger Jahren auf über 30 Vereinsmitglieder angewachsen war und sich dem ersten Jubiläum, dem 25-jährigen Bestehen im Jahre 1927 näherte, befasste sich die Generalversammlung 1925/26 mit der Anschaffung einer Vereinsfahne.

Das Fest zum 25. Jahrestag sollte würdig und mit einer Fahne begangen werden.

Hier ein Auszug aus dem Protokoll der Generalversammlung mit Beschlussfassung:

Rechtzeitig hatte der Chor die Anschaffung der Vereinsfahne beschlossen und diese in Coburg bei der Fahnenfabrik Wittmann bestellt. Der Vereinsvorsitzende Ernst Volk III hatte diese Aufgabe gemeinsam mit dem Festkomitee übernommen.

Mit dem 25-jährigen Chorfest fand auch die Weihe der Vereinsfahne statt.

Der Spruch 
"Im Liede wie im Leben sei Einklang unser Streben" 
ist um eine hübsche Harfenspielerin gestickt. 

Verliehen wurden außerdem zwei wunderschöne Schleifen mit den eingestickten Widmungen.

"Gewidmet vom Frauen-Verein Möckers" und
"Gewidmet von den Fest-Jungfrauen"

Zum 25-jährigen Vereinsfest sind 89 Einladungen verschickt worden. Unter anderem nach Fambach, Bauerbach, Bibra, Eckardts, Schmalkalden, Schwallungen, Aue, Wasungen, Barchfeld, Unterschönau und Langenfeld.
Im Protokoll sind alle Vereine nachzulesen. 
Zum Chorfest waren dann über 20 Vereine erschienen, die auch der Fahnenweihe beiwohnten. Diese war der Höhepunkt des Festes. Ob auch eine kirchliche Weihe stattfand, war nicht zu ermitteln. Die Kirchenbücher der Jahre 1926/27 im Kirchenamt Schwallungen gaben dazu keine Auskunft. 
Die Fahnenstange wurde übrigens von Karl Henkel gestiftet. Die dazugehörige Widmung befindet sich am unteren Teil der Fahnenstange.

Nach der Fahnenweihe wurden in den jährlichen Generalversammlungen die Fahnenträger und Begleiter gewählt. 
Als erste Fahnenträger fungierten die Sänger Adolf Simon und August Klee nach der Wahl am 25. Februar 1928. Die Begleiter waren Edwin Behringer und Karl Henkel.
Weitere Fahnenträger waren: 
16. Februar 1929: August Klee, Karl Henkel
Ersatzmänner: Edwin Behringer, Walter Ulrich
26. Januar 1930: Karl Henkel, Edwin Behringer
  Ersatzmänner: Willi Ulrich, Walter Ulrich
17. Januar 1931: Alfred Ulrich, Alfred Simon.

In den nächsten Protokollen waren keine weiteren Einträge zu finden.

Die gewählten Fahnenträger waren auch für die ordnungsgemäße Aufbewahrung und Pflege verantwortlich, 
Neben den beiden Fahnenschleifen wurde auch eine Garnitur Trauerflor angeschafft. Dieser wurde angelegt, wenn ein verstorbener Sänger zu Grabe getragen wurde. 

Nach der Machtübernahme durch Hitler wurden alle Vereine verboten. Damit war auch die Gefahr der Vernichtung der Fahne vorhanden. 
Ein beherzter Sänger, Otto Lorenz Volk, nahm die Fahne mit nach Hause und versteckte sie an den verschiedensten Stellen. Unter anderem steckte sie über mehrere Jahre in einem unbenutzten Schornstein. 

Auch noch in der sowjetischen Besatzungszeit nach dem 2. Weltkrieg war die Beschlagnahme nicht ausgeschlossen.
Erst im Jahre 1947 wurde die Fahne wieder als Vereinseigentum in das öffentliche Leben gebracht. Von dieser Zeit an wurde sie im Notenschrank des Vereins aufbewahrt, wo sie wenig Beachtung fand. 
Das passive Mitglied des Chores Oskar Klee erklärte sich bereit, die Fahne zu tragen. Er trug sie zu den verschiedensten Anlässen. Durch das jahrelange Versteckthalten und die vernachlässigte Pflege waren mit der Zeit größere Schädigungen an Stoff und Stickereien aufgetreten. 

In der Jahreshauptversammlung 1996 wurde die Aufmerksamkeit auf die Fahne gelenkt. Im Hinblick auf das bevorstehende 100-jährige Jubiläum des Chores im Jahr 2002 sollte das gute Stück wieder in vollem Glanze stehen.
Der Sänger Horst Ulrich nahm sich der Aufgabe an, die Fahne restaurieren zu lassen. 
Bei genauer Untersuchung der Fahne fand man die Herstellerfirma auf einem kleinen Aufnäher: „Fahnenfabrik Wittmann Coburg“
Unterlagen des Chores waren zu dieser Zeit keine vorhanden.

Mit dieser Firma wurde Verbindung aufgenommen eine Zusage zur Restaurierung der Fahne eingeholt. Das Preisangebot lag bei 4000 Mark. Nach dem Gutachten der Chefin beträgt der Gesamtwert der Fahne ca. 15.000 Euro. 
Eine Summe, die der Chor schwer aufbringen konnte. Aus diesem Grund schrieb der Vorsitzende des Vereins, Christoph Bley-Simon, an den damaligen Finanzminister Andreas Trautvetter und bat um eine Beteiligung an der Finanzierung. Das Finanzministerium Thüringen wies dem Chor daraufhin 3000 Mark zu. 

Der Sänger Thomas Simon spendete die fehlenden 1000 Mark, so dass der Finanzierung der Fahne nichts mehr im Wege stand.

Die Fahnenfabrik hatte in der Zwischenzeit ihren Namen in „Fahnen Koch Coburg“ geändert. Die sehr gut erhaltenen Stickelemente wurden auf neuen Untergrund übertragen. Die Schrift wurde in Plattstickerei angefertigt. 
Die Gold... wurden erneuert.

Am 10. November 1996 entschied der Vorstand, den Untergrund aus Samt neu erstellen zu lassen. Die Entscheidung fiel auf beiliegendes Muster.
Am 23. Januar 1997 wurde die restaurierte Fahne von Horst Ulrich und Frau Hilda abgeholt. Ein wahres Kunstwerk war geschaffen.
Man legte den Besitzern ans Herz, das wertvolle Stück stets hängend zu lagern und nicht aufzurollen. 
Der Gesamtbetrag für die Restaurierung betrug rund 4000 DM.

Im Jahr 2002 wurde im Rahmen der Vorbereitungen zur 100-Jahrfeier entschieden, eine weitere Fahnenschleife anfertigen zu lassen. Wiederum erhielt der Sänger Horst Ulrich den Auftrag.
Auch diese Fahnenschleife mit der Aufschrift „Zum 100-jährigen Chorjubiläum gewidmet von den Frauen der Sänger. Sängerkranz Möckers 8. Juni 2002“ wurde von der Firma Fahnen Koch Coburg gefertigt und kostete 352 Euro. 

Zur Festveranstaltung zum 100-jährigen Jubiläum wurde die Schleife von den Frauen der Sänger überreicht und an die Fahne angeheftet.

Nach der Restaurierung wurde die Fahne bei dem Sänger Horst Ulrich sicher und in guter Qualität bis zum 24.10.2008 aufbewahrt und gepflegt.
Seit diesem Zeitpunkt wird die Fahne mit allem Zubehör im Dorfgemeinschaftshaus (ehemalige Schule) im Vereinszimmer aufbewahrt.

Die Fahne rückte nach der 100-Jahrfeier immer mehr in den Mittelpunkt. Bei allen Sängertreffen und –festen wird sie jetzt mitgeführt. 

Im Jahr 2008 wurde der Probenraum im Dorfgemeinschaftshaus renoviert. Es wurde erwogen, die Fahne dort aufzuhängen. Aus Sicherheitsgründen und weil der Raum auch von der Öffentlichkeit genutzt wird, entschied man sich, davon Abstand zu nehmen.

Stattdessen hatte Vereinsvorsitzender Thomas Simon eine andere Idee:
Der Sänger im 2. Bass, Buchautor und Künstler Günter Behringer, der schon einige beachtenswerte Kunstwerke für den Verein geschafften hatte, nahm sich des Vorschlags an und schuf ein wahres Meisterstück: Eine 1:1-Kopie der Vorder- und Rückseite der Fahne auf Holz gemalt.

Zur Jahreshauptversammlung am 14. März 2009 übergab sie der Künstler seinem Verein und Bürgermeister Thomas Kaminski und Ortsteilbürgermeister Otto Klee sowie alle Mitglieder dankten ihm herzlich.

Seitdem hängen die beiden Fahnenteile und auch das von Günter Behringer zur 100-Jahrfeier geschaffene Logo als wundervoller Wandschmuck im Probenraum.


@Horst Ulrich im August 2009


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